Mein Blog,  Meine Bücher

Acht Monate Self-Publishing bei Amazon – eine (Zwischen)Bilanz

Hey ihr Lieben! Und ein herzliches 👋 an alle, die auch mit dem Gedanken spielen, sich ans Self-Publishing heranzuwagen…

Acht Monate sind vergangen, seit Zeig mir den Himmel hinter dem Blau am 25.02.2020 zum Vorbestellen online gegangen ist. Die Farbe des Himmels hinter dem Blau folgte im Juni, Jenseits des Himmels, hinter dem Blau im Juli. Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Was hat sich bewährt, was war weniger clever? Hier möchte ich von meinen persönlichen Erfahrungen berichten, ohne dabei Anspruch auf Allgemeingültigkeit zu erheben.

Welches Genres gehen gut bei Amazon Kindle?

Ein Blick auf die Top 100 im Amazon Kindle Shop zeigt, dass Genres wie Liebesroman, Krimi und Thriller beliebt sind, wobei natürlich auch Vertreter anderer Genres unter den ersten Hundert sind. Ich habe mit Zeig mir den Himmel hinter dem Blau einen Liebesroman veröffentlicht und mit die Farbe des Himmels hinter dem Blau und Jenseits des Himmels, hinter dem Blau zwei Dramen. Die folgenden Screenshots scheinen die Beliebtheit der Gattung Liebesroman zu bestätigen:


Wie man sieht, hat sich der Liebesroman besser verkauft als die Dramen. Noch deutlicher wird das, wenn man sich die gelesenen Seiten bei Kindle Unlimited anschaut:

Quelle: kdpreports.amazon.com

Liegt die ´Beliebtheit` des Liebesromans der Trilogie vielleicht daran, dass er schlicht und ergreifend das bessere Buch ist? Möglich. Bei den Amazon Kundenrezensionen liegt er knapp über die Farben des Himmels hinter dem Blau. Meine Testleser sagen allerdings, dass ihnen Die Farbe des Himmels hinter dem Blau besser gefällt als der Liebesroman und auch bei LovelyBooks schneidet das Drama besser ab. Vielleicht denken Leser*innen nach der Lektüre von Band 1 einfach: „Okay… noch ein Buch von der brauche ich nicht.“ Auch möglich…

Ist es eine gute Idee, innerhalb einer Trilogie zwei verschiedene Genres zu bedienen?

Ja klar! Wenn man ein begnadeter Schriftsteller ist und genial schreibt, dann ist das sicher eine  hervorragende Idee. Für mich persönlich muss ich jedoch resümieren, dass sie nicht so brillant war. Ich habe in einem früheren Beitrag bereits gemutmaßt, dass jemand, der Band 1 mag, nicht unbedingt ein Fan von Band 2 wird und umgekehrt. Das scheint sich zu bewahrheiten. Spätestens bei Band 3 streichen die Leute die Segel. Oder wie sagte eine Testleserin: „Das ist irgendwie alles so… strange.“ Tja. Das ist es wohl. Und so sieht dann das Ergebnis aus:

Horrorbewertung für Jenseits des Himmels…
Quelle: Amazon.de

😱 Anmerkung der Autorin: Sooooo schlecht ist das Buch nun auch wieder nicht. Für mich ist und bleibt es mein Lieblingsbuch! Give it a try…

Welche Rolle spielen Kennzeichnung und Klappentext?

Eine große Rolle. Dein Protagonist mag dir zuflüstern: „Selbstverständlich ist dies eine Liebesgeschichte. Ich habe mich doch mit Haut und Haaren verliebt. Oder etwa nicht?“ Höre nicht auf ihn! Nicht, wenn dein Roman trotz aller Verliebtheit, die dein Protagonist empfindet, kein Liebesroman, sondern ein Drama ist. Sicher bedeutet ´Liebesroman` nicht, dass die Liebenden auf 300 Seiten durch ein Meer aus rosaroten Rosen wandeln. Wie langweilig! Sie sollten Hindernisse überwinden oder das ein oder andere Drama durchstehen. Auch ein Happy End ist nicht zwingend erforderlich – viele große Liebesgeschichten haben keines. Dennoch wünschen es sich viele Leserinnen (ich denke, es sind vornehmlich Frauen, die dieses Genre mögen, doch fühlt euch nicht ausgeschlossen, liebe Männer…). Eine Gratwanderung, wann der Liebesroman zum Drama wird. Doch wenn allzu ernste Themen überhand nehmen, wenn die Tiefschläge des Lebens allzu schonungslos dargestellt werden, dann sollte man von der Kennzeichnung ´Liebesroman` und einem entsprechenden Klappentext Abstand nehmen. Sonst ist die Enttäuschung oder Entnervung bei den Leser*innen groß und man darf sich nicht wundern, wenn einem diese in Form von kritischen Rezensionen um die Ohren fliegt.

Was ist zu beachten bei der Wahl des Pseudonyms?

Der Autorenname darf natürlich nicht vergeben sein oder arg nach einem bereits bekannten Autor, einer bereits bekannten Autorin klingen („Stevena King“). Ob es auf der Welt (oder im Netz) keine Person mit diesem Namen geben darf, weiß ich nicht mit Sicherheit, glaube aber, es ist kein Problem, wenn dieser Mensch nicht prominent ist. Mein persönlicher Anspruch war es, etwas zu finden, das in Social Media nicht schon vergeben war. Dabei bin ich egozentrisch vorgegangen – habe mich bei der Wahl des Vornamens an meiner Kindheit orientiert und beim Nachnamen meinen realen Namen abgewandelt. Keine gute Idee. Iara liest sich schnell als Lara, was einen noch egal sein kann. Problematischer ist Reich. Nicht (nur), weil es Assoziationen zu Geld weckt, was zwar nicht gewollt, mir aber zumindest bewusst war, sondern auch Assoziationen zu Reich im Sinne von Gebiet. Und hier fangen die Probleme an. Leute, die auf Amazon nach ´Weltkrieg` suchen oder – schlimmer noch – ´Drittes Reich`, bekommen meine Bücher aufgespielt. Sicher sind das nicht alles Nazis, sondern vielmehr historisch interessierte Menschen, trotzdem habe ich diese Verknüpfung nicht gewollt. Zu spät.

Beim nächsten Mal würde ich einen eingängigen Namen wählen, der zum Genre passt und keine unerwünschten Assoziationen weckt. Da man selbst dabei betriebsblind sein kann, ist es empfehlenswert, das Pseudonym nicht nur intensiv zu googeln, sondern auch Freunde und Bekannte zu fragen, was sie damit verbinden.

Wie komme ich denn nun in die Top 100 im Kindle Shop?

Ganz einfach – eine Gratisaktion anbieten! Im Rahmen einer solchen Aktion habe ich es mit Band 1 in der Kategorie ´Zeitgenössische Literatur` auf Platz eins geschafft: 

„Bestseller“ Nr. 1

Aber eigentlich will man ja in die  Top 100 – bezahlt und wie man das schafft, ist eine gute Frage. Ich denke:

  1. Zielgruppe definieren 
  2. ein echt gutes Buch schreiben, das exakt zu dieser Zielgruppe passt
  3. Buch in Cover, Klappentext und Kennzeichnung entsprechend darstellen
  4. Buch gut vermarkten* 
  5. noch zwei echt gute Bücher in dem Genre schreiben und… man hat es geschafft?

Eine leichte Übung also… 😛

Es gibt Autor*innen, die mit ihrem Debüt auf Anhieb in die Top 100 aufsteigen. Und wer weiß – vielleicht seid ihr mit eurem Buch ja unter diesen Glücklichen… ☺️

Mein Fazit

Schreiben ist ein tolles Hobby, Self-Publishing eine aufregende Achterbahnfahrt. Ein Platz in den Top 100  hin oder her, ich freue mich über jedes verkaufte Buch und jeden lieb gemeinten ⭐️.

Werde ich weiter als Iara Reich Bücher veröffentlichen? Vielleicht. Wenn mich noch einmal der Wunsch überkommt, etwas Abgründiges zu schreiben, etwas Melancholisches, eine Geschichte voller Protagonisten, denen erst auf den letzten Seiten – wenn überhaupt – bewusst wird, was sie wirklich empfinden. Für meinen fast fertiggestellten Chick Lit Roman, geradlinig im Plot, happy im End, suche ich dagegen noch nach einem passenden Pseudonym. Oh Mann – das ist schwerer, als den gesamten Roman zu schreiben…

In diesem Sinne – viel Freude an eurer aktuellen Lektüre, viel Erfolg mit dem eigenen Buchprojekt. Und passt auf euch auf in dieser nicht einfachen Zeit! 

Eure Iara

*Apropos Buchmarketing: In diesem Feld zur ´Expertin` zu werden, ist für mich neben Familie, Beruf, Schreibhobby und anderen Herausforderungen zu viel verlangt. Dennoch werde ich in meinem nächsten Beitrag über Aktionen berichten, die meinen bescheidenen Verkaufszahlen etwas auf die Sprünge geholfen haben!

Beitragsbild: Sloth Astronaut/shutterstock.com


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.